paul janes 5.

Inzwischen habe ich feststellen dürfen, dass Janes auch in Leverkusen viele Anhänger hatte. Hier kam er zu seinen ersten Erfolgen in der Leichtathletik und wurde am 15.8.1926 beispielsweise 1. Sieger im Ballweitwurf beim Gaujugendfest im heimischen Leverkusen-Küppersteg. Obwohl er bereits mit gut 18 Jahren seinen Heimatverein Jahn Küppersteg in Richtung Fortuna verließ, hieß es in der Chronik zum 25-jährigen Bestehen von Jahn Küppersteg im Jahre 1939 zu Janes, dass er „der Stolz und die Seele unserer Mannschaft“ gewesen sei. Immer wieder erhielt er Glückwunsche seines alten Vereins (z.B. zur Hochzeit, zum 25. Länderspiel). Im Gegenzug trainierte er mitunter im Sommer an einem Wochentag die Fußballteams von Jahn Küppersteg.

Woher ich das alles weiß? Weil mir hat ein netter älterer Herr aus Leverkusen einen Ordner mit Vereinsunterlagen aus der Zeit von 1914 (der Gründung des Vereins Jahn Küppersteg) bis zum Februar 1945 (Jahresbericht 1944) zur Verfügung stellte. Hierfür auch auf diesem Wege vielen Dank.

Die Sichtung der Dokumente lieferte den einen oder anderen neuen Hinweis zu Fortunas Rekordinternationalem.  Allerdings war diese Lektüre mitunter auch ziemlich anstrengend bis nervig. Dies gilt vor allem für jene Passagen, die reinste NS-Ideologie beinhalteten. Kleine Kostprobe aus der Chronik zum 25-Jährigen: „Das Jahr 1933, in welchem der Führer nach 15 jährigem Kampf seine Idee und Partei zum Siege führte und die Macht übernahm, brachte eine völlige Umwandlung auf allen Gebieten des deutschen Lebens mit sich. Bei der Machtübernahme durch den Führer waren durch die vielen Parteien unseres Volkes Hass, Hader und Klassenkampf aufs Höchste gestiegen, wovon auch die Sportvereine zum grössten Teil nicht verschont geblieben waren. Im Zuge der grössten Revolution der deutschen Geschichte, wurde überall eine gründliche Säuberung vorgenommen, der auch die Sportvereine unterzogen wurden. Wir haben unsere Aufgabe immer nur in der Ertüchtigung der deutschen Jugend erblickt und uns den innerpolitischen Kämpfen im deutschen Volke ferngehalten, sodass die im Jahre 1933 in allen Vereinen vollzogene Gleichschaltung für uns eine Selbstverständlichkeit war. Die einzige Aenderung, die sich für uns durch die Umwälzung ergeben hat, war die Zuteilung unseres Bezirks in den Gau Niederrhein.“ (Rechtschreibung und Interpunktion im Original)

Geschrieben hat dies im Übrigen der damalige Dietwart des Vereins, Heinrich Schweppe. Weitere Ausführungen hierzu spare ich mir.