RAUS AUS DER DECKUNG

Das würde ich in Kürze gerne lesen: „Rund 40 Top-Fußballer wagen den Aufstand: Ihre Klage gegen eine WM in Katar setzt die Fifa unter Druck“

Ein Wunschtraum? Vielleicht. Aber möglicherweise auch nicht. Immerhin konnte man beinahe genau diese Zeilen heute in der SZ lesen. Zu ersetzen sind lediglich die Begriffe „Fußballer“ durch „Fußballerinnen“ und „in Katar“ durch „auf Kunstrasen“ – mehr nicht.

Fußballerinnen wie Nadine Angere, Abby Wambach und Marta haben sich Rechtsbeistand gesucht, um möglichst eine Fußball-WM auf Kunstrasen zu verhindern. Denn die Spiele der nächsten WM der Frauen im Jahr 2015 sollen ausschließlich auf Kunstrasen ausgetragen werden. Und das trotz der im Vorfeld geäußerten Bedenken hinsichtlich der größeren Verletzungsgefahr und trotz des klaren Wunsches vieler Kickerinnen, lieber auf Naturrasen spielen zu wollen.

Gut, bis zur WM der Männer in Katar 2022 ist es noch etwas länger hin. Doch was spricht eigentlich dagegen, dass sich schone heute prominente Kicker wie Neuer, Messi, Neymar oder Pohjanpalo dagegen zur Wehr setzen? Die im Wüstenstaat zur Spielzeit herrschenden Temperaturen dürften nicht minder gesundheitsschädlich sein als eine Kunstrasen -WM (über die Behandlung der Zwangsarbeiter in Katar wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden). Also los, ihr Kicker: Raus aus der Deckung und ran an den Feind. Und ihr wollt doch wohl nicht behaupten, dass ihr Angst vor Blatter und Co. habt, oder? Nadine Angerer hat für solche Gedanken nur ein müdes Lächeln übrig. „Ich fürchte mich vielleicht vor Krankheiten oder Schlangen, aber doch nicht vor der Fifa oder Sepp Blatter“, wird sie in der SZ zitiert.