paul janes 4.

Am heißesten Tag der letzten Woche suchte ich das Stadtarchiv in Wilhemshaven heim. Dank der freundlichen Unterstützung der ArchivmitarbeiterInnen konnte ich mit einigen neuen Informationen zu Paul Janes den Heimweg antreten. Am interessantensten erscheint mir, dass er in Wilhelmshaven als eine Art Superstar betrachtet wurde. Das ging schon vor seinem ersten Auftritt im Dress von Wilhelmshaven 05 los:

aus: Wilhelmshavener Kurier vom 11.12.1940

Diese Begeisterung setzte sich, auch wenn hin und wieder sein lässiges Deckungsverhalten und seine „auffällig eigensinnige“ Spielweise (Wilhemshavener Kurier vom 29.9.1941) kritisiert wurden, fort. Janes sorgte sogar dafür, dass zu einem Spiel der 05er Reserve, zu dem sich sonst eigentlich nur die engsten Familienangehörigen verirrten, über 1.000 Zuschauer kamen. Oder die Kritik im Wilhelmshavener Kurier vom 17.3.1941 zur Begegnung gegen Osnabrück am 16.3.1941, das Wilhemshaven verlor und damit den Staffelsieg verpasste: „Janes ließ den Gegnern keine Chance, seine Strafstöße rissen das Publikum zu spontaner Begeisterung hin (…)“

Auffallend war für diesen Zeitraum auch, dass Janes von Ende 1940 bis Mitte 1942,  als er bei der Kriegsmarine stationiert war, mit diversen Teams auflief. Neben Wilhelmshaven spielte er in diesem Zeitraum im Dress der Nationalmannschaft, der Niedersachsenauswahl, einer Städtemannschaft von Bremen und Wilhelmshaven, der Auswahl der Kriegsmarine (sogar am Bodensee) und immer mal wieder für seinen ursprünglichen Verein, Fortuna Düsseldorf. Selbst diese Spiele, so z.B. das 4:0 im Pokalwettbewerb am 27.7.1941 gegen Viktoria Köln, wurden aufmerksam vom Kurier verfolgt: „Janes überragte.“ Leider konnte Janes mit Wilhelmshaven den erhofften Staffelsieg kein einziges Mal erreichen. Doch scheint er am Jadebusen viele Anhänger gehabt zu haben.