Paul Janes und die Fliege am Torpfosten

 

Eine deutsche Fußballer-Biografie

Von Michael Bolten.

224 Seiten 13,9 x 21,2 cm | Hardcover | Fotos
ISBN: 978-3-89533-860-1

1. Auflage 2012

Erschienen im Werkstatt-Verlag.

Beschreibung:
Bis 1970 hieß der Rekord-Nationalspieler in Deutschland Paul Janes. Er war einer der populärsten Spieler seiner Zeit und ist in Düsseldorf, wo er für die Fortuna kickte, bis heute eine Legende. Das Heimatstadion der Fortuna trägt seinen Namen. Im März 2012 wäre Janes 100 Jahre alt geworden.
Dies ist Anlass, ihm eine Biografie zu widmen. Aus heutiger Sicht ist interessant, dass Janes einen großen Teil seiner 71 Länderspiele während der NS-Zeit absolvierte. Die sorgsam recherchierte Schilderung seiner Karriere wird somit auch zur Fallstudie darüber, wie erklärtermaßen unpolitische Spitzensportler vom nationalsozialistischen System vereinnahmt und als Botschafter benutzt wurden.
Janes galt als der »große Schweiger«, der um seine Glanztaten auf dem Fußballplatz nie große Worte machte. Gerühmt wurde vor allem seine Treffsicherheit: Sein Trainer Sepp Herberger behauptete sogar, Janes könne so gezielt schießen, dass er eine Fliege am Torpfosten treffe …

Einige Leseproben

Prolog (PDF-Download)

„Sein schönstes Spiel
Im April des Jahre 1942 reiste der Fußballnationalspieler und Befehlsübermittler bei der Marineflakabteilung 212, Paul Janes, von seinem Standort Wilhelmshaven ins schwäbische Ludwigsburg. Er sollte sich gemeinsam mit seinen Nationalmannschaftskameraden auf das Länderspiel am 3. Mai 1942 in Budapest vorbereiten. Trainer Sepp Herberger hatte es geschafft, seine Spieler zu einem zweiwöchigen Vorbereitungslehrgang einzuladen und sie für diese Zeit von ihren militärischen Pflichten zu entbinden. (…) “


Sport und Politik (PDF-Download)

„Ein Fußballer zwischen Sport und Politik
In den Jahren 1937 und 1938 gelang es den Nationalsozialisten, ihre Macht im Deutschen Reich zu festigen und den Druck auf alle Menschen zu erhöhen, die sie als Feinde des Reichs einstuften. In dieser Zeit schaffte es Paul Janes, wichtige Weichen für seine persönliche Zukunft zu stellen. Zwischen der politischen und sportlichen Ebene gab es immer wieder Berührungspunkte. Es war unmöglich, eine große Fußballerkarriere im nationalsozialistischen Deutschland zu machen, ohne sich hin und wieder in den Dienst der Nazis zu stellen. (…) “


Nachruhm (PDF-Download)

„Das Paul Janes Stadion
Die Heimat von Fortuna Düsseldorf liegt im Stadtteil Flingern. Seit Sep-tember 1930, kurz bevor Paul Janes von Jahn Küppersteg zur Fortuna wechselte, spielen die Rot-Weißen auf dem Sportplatz am Flinger Broich. Das Stadion hatte damals Platz für rund 20.000 Stehplatzbesucher und 700 Zuschauer, die auf einer provisorischen und unüberdachten Sitzplatztribühne Platz nehmen konnten. (…)“