fortuna und das geld der gauselmann-gruppe

Als im Sommer 2018 die Gauselmann-Gruppe die Namensrechte an Düsseldorfs Multifunktionsarena erwarb, musste sich die Stadt viel Kritik anhören, unter anderem auch von mir im Online-Magazin „The Düsseldorfer“. Nun tritt die Fortuna in die Fußstapfen der Stadt und verkündete am 11. September 2020, dass Gauselmann ab sofort „exklusiver Partner“ der Fortuna werde. „Jetzt kommt zusammen, was zusammen gehört“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung. Anscheinend musste hierfür erst einmal der 2018 geschlossene und über drei Jahre laufende Vertrag mit dem Wettanbieter „betway“ aufgelöst werden, denn die Zusammenarbeit mit der Gauselmann-Gruppe „schließt aufgrund der Exklusivität ein Sponsoring anderer Anbieter des Glücksspielsektors aus“ (PM). Vermutlich hat „betway“ das aber noch nicht so richtig realisiert, denn auf ihrer aktuellen Website (Abruf am 13. September 2020) wird Fortuna immer noch als „offizieller Sportwettenpartner“ angegeben.

An der Sichtweise auf die Geschäfte der Gauselmann-Gruppe hat sich in den beiden vergangenen Jahren nichts geändert (siehe hierzu auch den oben verlinkten Beitrag in „The Düsseldorfer“). Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Fortuna eine Partnerschaft mit einem Unternehmen eingeht, das sein Geld unter anderem mit dem Betrieb von Spielautomaten und Sportwetten verdient. Zudem ist sein Vorstand Paul Gauselmann Cheflobbyist der Spielautomatenindustrie und ein Freund gestückelter Parteispenden. Das führte 2011 zur Nominierung Gauselmanns für die von LobbyControl vergebene Lobbykratie-Medaille. Außerdem taucht der Milliardär Gauselmann in den Panama-Papers auf. Ein feines Familienunternehmen also, an das sich die Fortuna bindet. Entweder geht es ihr wirtschaftlich total dreckig, oder sie agiert nach dem Motto: Geld stickt nicht – auch wenn es von Gauselmann kommt. Aber vielleicht trifft in der aktuellen Situation ja auch beides zu.